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HISTORISCHES ZUM HAUBURGSTEIN,…
per Zufall bin ich auf eure Seite gestoßen, die Möglichkeiten hätten wir vor 40 Jahren auch gern gehabt. Aber von Anfang an. Ca. ab 1980 hab ich, häufig zusammen mit meinem Schulfreund Wolfgang am Hauburgstein und anderen Felsen im Taunus gebouldert. Aus der Zeit ist auch das alte Topo mit Stand ´87
Was heute als „Rampensau“ bezeichnet wird nannten wir „Hau Ruck“, die „Häuptlingstraverse“ als „underground“. Die Bewertungen orientierten sich eher an der Skala von Flipper Fitz, aber wer kannte den schon zu der Zeit.
Unser Interesse galt weniger den Sitzstarts als den Highballs. Links in der überhängenden Wand, zwischen 6a und 7 (die Zahlen waren damals am Fels angemalt) gab es den schwersten, weil heiklen Boulder (Do or die) : vom Untergriff-Fingerloch (da hat inzwischen einer den unangenehmen Klemmstein aus dem Loch gemeißelt, der da früher die Finger malträtiert hat, Weichei kann ich da nur sagen, ein Lage Tape hat es früher auch getan); gerade hoch in eine kleine Delle in er Mitte der Wand, dann weiter gerade hoch an die Kante. Griffe rechts und links an den Kanten waren tabu. Unangenehm war die Landungszone mit dem Block am Boden. Spotten war noch nicht erfunden und ein Partner ist eher zur Seite gesprungen als darauf zu achten das man sich nicht den Rücken oder die Hacken bricht.
Unsere Boulder endeten immer am Gipfel, so war auch bei der“Bugwelle“ am Ende das Problem die Füße über den Bug zu bekommen (daher der Name „Stand up“ bzw. „close to the Edge“. Das dickste Crashpad war ein Stück alter Teppich um die Schuhe sauber zu machen ;-) . Fotos gibt es wenige, ich Kram mal in meiner Kiste.
So, genug von Opa erzählt vom Krieg. Eines vielleicht noch: ich traf einmal einen anderen Kletterer dort, der mir erzählte Reinhard Karl wäre zu seinen Frankfurter Zeiten hier bereits aktiv gewesen; unsere Aktionen aus den 80ern waren also wahrscheinlich auch nur eine Wiederentdeckung.
Grüße aus Berlin
p.s. Eins muss ich noch los werden: der HAUBURGSTEIN ist (schon immer) eine Naturdenkmal mit entsprechendem Schutzstatus. Wie man auf die Idee kommt da sinnlos viel Bolts zu installieren ist mir ein Rätsel. Ich wäre auch dafür die wieder schonend zurück zubauen. Ein vernünftiger Toprope Bolt reicht doch vollkommen, oder wer will sich denn rühmen eine 8 Meter Tour im Vorstieg gemacht zu haben? Aber ich verstehe schon, dass Klettern ein Risikosport war, haben nur früher alle akzeptiert.