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    • MainBlocMartin
      Administrator
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      Hier ein alter Post von Stefan, der uns die Zeichnung vom Hauburgstein zur Verfügung stellt und erklärt.

    • Stefan Eggers
      Teilnehmer
      Beitragsanzahl: 8

      HISTORISCHES ZUM HAUBURGSTEIN,…

      per Zufall bin ich auf eure Seite gestoßen, die Möglichkeiten hätten wir vor 40 Jahren auch gern gehabt. Aber von Anfang an. Ca. ab 1980 hab ich, häufig zusammen mit meinem Schulfreund Wolfgang am Hauburgstein und anderen Felsen im Taunus gebouldert. Aus der Zeit ist auch das alte Topo mit Stand ´87

      Hauburg_Topo87

      Was heute als „Rampensau“ bezeichnet wird nannten wir „Hau Ruck“, die „Häuptlingstraverse“ als „underground“. Die Bewertungen orientierten sich eher an der  Skala von Flipper Fitz, aber wer kannte den schon zu der Zeit.
      Unser Interesse galt weniger den Sitzstarts als den Highballs. Links in der  überhängenden Wand, zwischen 6a und 7 (die Zahlen waren damals am Fels angemalt) gab es den schwersten, weil heiklen Boulder (Do or die) : vom Untergriff-Fingerloch (da hat inzwischen einer den unangenehmen Klemmstein aus dem Loch gemeißelt, der da früher die Finger malträtiert hat, Weichei kann ich da nur sagen, ein Lage Tape hat es früher auch getan); gerade hoch in eine kleine Delle in er Mitte der Wand, dann weiter gerade hoch an die Kante. Griffe rechts und links an den Kanten waren tabu. Unangenehm war die Landungszone mit dem Block am Boden. Spotten war noch nicht erfunden und ein Partner ist eher zur Seite gesprungen als darauf zu achten das man sich nicht den Rücken oder die  Hacken bricht.

      Unsere Boulder endeten immer am Gipfel, so war auch bei der“Bugwelle“ am Ende das Problem die Füße über den Bug zu bekommen (daher der Name „Stand up“ bzw. „close to the Edge“. Das dickste Crashpad war ein Stück alter Teppich um die Schuhe sauber zu machen ;-) . Fotos gibt es wenige, ich Kram mal in meiner Kiste.

      So, genug von Opa erzählt vom Krieg. Eines vielleicht noch: ich traf einmal einen anderen Kletterer dort, der mir erzählte Reinhard Karl wäre zu seinen Frankfurter Zeiten hier bereits aktiv gewesen; unsere Aktionen aus den 80ern waren also wahrscheinlich auch nur eine Wiederentdeckung.

      Grüße aus Berlin

       

      p.s. Eins muss ich noch los werden: der HAUBURGSTEIN ist (schon immer) eine Naturdenkmal mit entsprechendem Schutzstatus. Wie man auf die Idee kommt da sinnlos viel Bolts zu installieren ist mir ein Rätsel. Ich wäre auch dafür die wieder schonend  zurück zubauen. Ein vernünftiger Toprope Bolt reicht doch vollkommen, oder wer will sich denn rühmen eine 8 Meter Tour im Vorstieg gemacht zu haben? Aber ich verstehe schon, dass Klettern ein Risikosport war, haben nur früher alle akzeptiert.

      • Avatar-FotoSchiebekeks
        Administrator
        Beitragsanzahl: 186

        Hallo Stefan,

        vielen Dank für deinen Exkurs in die Vorzeit des Taunusboulderns. Ich finde es super, dass du dich hier meldest.
        Zum Thema Bolts bin ich voll deiner Meinung, wir haben uns Anfang der Neunziger mit Keilen und Schlingen einen Umlenker gebastelt. Keine Ahnung, wer sich dort verewigen wollte.

        Dein letzter Satz im Topo hat offensichtlich auch vor 35 Jahren die Gemüter erhitzt, Magnesia war, ist und bleibt ein Reizthema.

        Aufgrund der alten Zahlen auch an anderen Bouldern im Taunus (zB Herr Zhu) war mir klar, dass dort alles Mögliche bereits geklettert wurde. Ich habe daher auf die Angabe von Erstbegehern verzichtet.

        Die xte Welle der Wiederentdeckung der Taunusbouldermöglichkeiten ist in der Coronazeit entstanden und wir haben lange diskutiert, ob wir dies überhaupt dokumentieren sollen (Problemfeld Magnesia, Sperrung, etc).
        Die aktuelle Namensgebung hat sich in der kleinen Bouldertaunusgemeinde etabliert, daher würde ich es persönlich dabei belassen.

        Sofern du immer noch kletterst und der alten Heimat mal einen Besuch abstattest, sag Bescheid…

        Liebe Grüße

        Dirk

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